Die spirituelle
Lebensweise der nordamerikanischen Ureinwohner ist uns vom Gefühl
her am nächsten. Hier finden wir Ansätze, wie wir zu
den Wurzeln unserer eigenen Urkultur finden können. Ihre
Verbundenheit mit und ihre Achtung vor der Natur und ihrem Wesen,
ihre Weisheit, die sie dadurch erlangten und auch ihre sozialen
Strukturen, sowie die schamanischen Praktiken, in all diesen Bereichen
können wir viel von ihnen lernen, nicht aber einfach Ihre
Rituale übernehmen.
Wie der älteste Cheyenne-Medizinmann George Elkshoulder Wolf
Dieter Storl, der mit ihm befreundet ist, einmal antwortete "Ihr
habt überhaupt nichts verloren. Ihr habt doch die Berge,
die Tiere, Bäume und Pflanzen. Fragt sie. Fragt sie doch.
Die sagen euch, was ihr wissen wollt."
Amerikanische
Ureinwohner haben trotz massiver Versuche, ihre Urkultur auszurotten,
altes Wissen erhalten können und dies gepflegt. Unsere eigene
Urkultur wurde sehr gründlich von der römisch katolischen
Kirche ausgerottet. Obwohl auch hier noch Teile vorhanden sind,
haben wir doch den Boden unter den Füssen grösstenteils
verloren. Aber die Tatsache, dass es viele Gemeinsamkeiten zwischen
der indianischen und der Keltischen Kultur gibt, und wie Storl
sagt, sind wir auch einmal Indianer gewesen, so spürte ich
immer, dass es nicht richtig sein kann, spirituelle Kulturen einfach
importieren zu wollen und so ist dann auch der Hinweis:
Ein Indianer stellt keine Fragen, er beobachtet voller Aufmerksamkeit,
achtet auf alle Hinweise und erhält so Antworten auf seine
Fragen für uns zur Gewohnheit geworden.
Wir durften schon einige solcher für uns schöne Erfahrungen
machen und sind sehr dankbar dafür. Wir, die wir als Konsumenten
gewohnt sind, alles schnell und einfach mal eben so für einen
materiellen Gegenwert zu erhalten, müssen erst wieder lernen,
uns in Geduld zu üben, Achtsamkeit der Natur gegenüber
und die achtlose Schnellebigkeit überwinden, wenn wir die
nötige Ruhe zu erlangen wollen, die Voraussetzung für
ein Leben MIT der Natur und die Basis für eine echte spirituelle
Lebensweise ist.
Wenn wir es also schaffen, unseren ewig plappernden Geist auszuschalten,
ist es eigentlich garnicht so schwierig mit Pflanzen und Tieren
und Mutter Natur zu kommunizieren. Dass wir selbst ganz in unserer
Mitte und eins mit uns sind, ist natürlich eine Voraussetzung,
über die in unserer Zivilisation nicht jeder so einfach verfügt.
Das will erst mal erarbeitet und erfahren werden.
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